* 13.10.1970. Vito’ld Ašurok ist am 20. Mai 2021 im Alter von 50 Jahren in einem belarussischen Straflager gestorben. Seiner Familie wurde mitgeteilt, er habe einen Herzinfarkt erlitten.
Ašurok kam aus Bjarosaŭka im Gebiet Hrodna. Er engagierte sich politisch, seitdem er im Jahr 2010 nach den manipulierten Präsidentschaftswahlen erstmals auf die Straße gegangen und zu einer Arreststrafe verurteilt worden war. Er war Mitglied der Partei‚ „Belarussische Volksfront“ und Koordinator der Bewegung „Für die Freiheit“ und kandidierte mehrfach bei Lokal- und Regionalwahlen. Er setzte sich für die Verbesserung des Arbeitsschutzes in einem örtlichen Betrieb ein, der unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen Glaswolle produziert. Zudem hielt er die Erinnerung an den Januaraufstand des Jahres 1863/1864 wach, bei dem Adlige, Bürger und Bauern in den westlichen Teilen des Russischen Reichs sich gegen die autokratische Zarenherrschaft erhoben.
Am 19. September 2020 wurde Vito’ld Ašurok verhaftet und wegen schweren Landfriedensbruchs sowie Gewalt gegen einen Angehörigen der Miliz angeklagt. Der Prozess begann Ende Dezember 2020 und wurde ohne konkrete Angaben sowie unter Verletzung des Prozessrechts wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Vito’ld Ašurok, der jegliche Gewalt gegen einen Milizbeamte bei seiner Teilnahme an friedlichen Demonstrationen gegen die Fälschung der Präsidentschaftswahlen im August 2020 bestritt, wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Weitere Schreibweisen des Namens: Vitold Ashurak (EN), Вітольд Ашурак (BY), Витольд Ашурок (RU)