Meine Kindheit habe ich in der ehemaligen DDR verbracht und so im Alter von 16, 17 Jahren Wende und Wiedervereinigung erlebt. In der Zeit davor bekam ich hautnah die Angst lokaler Journalisten vor der Zensur und das tagelange Verschwinden von Mitschülern mit, nachdem diese friedlich demonstriert hatten. Wenn Journalisten wegen ihrer Arbeit angegriffen oder gar inhaftiert werden, löst das bei mir einen Reflex aus, sich einzusetzen. So auch bei den vielen, nun als politische Gefangene, inhaftierten Journalisten in Belarus, die über die manipulierten Präsidentschaftswahlen von 2020 berichteten.