Aljaksandr Mirski ist der ehemalige Vorsitzende des Republikanischen Tourismusverbands in Belarus, der größten Tourismusvereinigung des Landes, in der Reiseveranstaltende, Hotels, Transportdienste, Reiseleiter:innen und andere Akteure der Tourismusbranche organisiert sind.
Laut einem Propagandafilm des belarussischen Staatssenders ONT soll Mirski 2015 nach Litauen gereist sein, wo ihn Mitarbeiter des litauischen Staatssicherheitsdienstes durch Erpressung zur Zusammenarbeit gezwungen hätten. Ihm wird vorgeworfen, über einen Zeitraum von sieben Jahren Informationen über mehr als 100 Personen – darunter auch sensible Kontaktdaten aus Telefonverzeichnissen der Nationalbank und kommerzieller Banken – an den litauischen Geheimdienst weitergegeben zu haben.
Im August 2023 wurde er wegen Hochverrats zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Das Menschenrechtszentrum Viasna weist darauf hin, dass sich die Vorwürfe gegen Aljaksandr Mirski maßgeblich auf eine propagandistisch inszenierte Fernsehsendung stützen, was Zweifel an einem fairen Verfahren aufkommen lässt. Der Vorwurf des Hochverrats folgt einem bekannten Muster politisch motivierter Repression in Belarus.
Weitere Schreibweise des Namens: Аляксандр Мірскі (BY)