* 22.8.1960. Aljaksandr Sudnikovič hat lange Zeit in den USA gelebt.
Ende Mai 2024 wurde er an der belarussisch-litauischen Grenze zusammen mit einer weiteren Person festgenommen. Einer der beiden soll international gesucht worden sein und versuchte, illegal nach Litauen zu gelangen, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen, während der andere als Fahrer fungierte.
Sudnikovič ist einer der Angeklagten im "Fall Zel'cer". Am 28. September 2021 drangen KGB-Mitarbeiter im Zivil gewaltsam in die Wohnung des IT-Spezialisten Andrej Zel'cer ein. Zel'cer soll den KGB-Mitarbeiter Dzmitryj Fedasjuk durch einen Schuss tödlich verletzt haben, woraufhin er ebenfalls erschossen wurde. Die belarussischen Behörden veröffentlichten daraufhin ein Video, das den Angeklagten mit einem Gewehr in der Hand zeigt. Es ist jedoch nicht zu sehen, von wem die Schüsse abgegeben wurden. Die Glaubhaftigkeit des Videos wurde von mehreren oppositionellen Medien bezweifelt.
Der Fall sorgte in den sozialen Medien für viel Aufsehen und es wurden mehrere hundert Kommentare veröffentlicht, in denen sich Personen zu dem Vorfall äußerten. Viele dieser Kommentare wurden von den belarussischen Behörden als "Volksverhetzung" eingestuft und es wurden nach offiziellen Angaben über 200 Personen festgenommen.
Zelʹcer erschoss laut offizieller Darstellung im September 2021 einen KGB-Mitarbeiter, nachdem Einsatzkräfte in seine Wohnung eingedrungen waren, woraufhin er im Gegenzug erschossen wurde.
In einem von den Behörden veröffentlichten „Reuevideo“ erklärte Sudnikovič, dass er im Jahr 2021 ebenfalls Kommentare hinterlassen habe, die die Handlungen von Andrej Zelʹcer „billigten“.
Sudnikovič wird wegen Volksverhetzung, Beleidigung von Beamten und des Präsidenten sowie wegen seiner Beteiligung an Aktivitäten einer extremistischen Vereinigung angeklagt. Informationen zum Strafmaß sind bisher nicht bekannt.
Im März 2025 wurde er in die Liste von Personen aufgenommen, die sich angeblich an extremistischen Aktivitäten beteiligt haben sollen. Einen Monat zuvor wurde er vom KGB auf die „Terrorliste“ gesetzt.
Das belarussische Regime nutzt sogenannte „Reuevideos“ systematisch, um politische Gefangene unter Zwang oder Folter zu inszenierten Geständnissen zu zwingen, die deren vermeintliche Schuld und Reue öffentlich demonstrieren sollen.
Weitere Schreibweise des Namens: Аляксандр Судніковіч (BY)