* 17.8.1986. Česlaŭ Herasimovič stammt aus Minsk und war als Softwaretester tätig. Zuvor leitete er über viele Jahre Ausbildungskurse im Bereich Psychotherapie. Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er künstlerisch aktiv: Er spielt Gitarre, schreibt Gedichte und Kurzprosa.
Im Jahr 2022 lebte und arbeitete er für einige Zeit in Vilnius, kehrte jedoch im Herbst desselben Jahres nach Belarus zurück.
Er wurde beschuldigt, mehrfach Geld an angeblich extremistische Formationen gespendet zu haben. Darüber hinaus soll er laut Angaben der Ermittlungsbehörden sogenannte extremistische Kanäle abonniert und sich im Chatbot des oppositionellen „Plans Peramoga“ registriert haben – einem Koordinations- und Mobilisierungskonzept der belarussischen Oppositionsbewegung, das im Zuge der Proteste nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2020 öffentlich wurde. In einem sogenannten „Reuevideo“ ist zu sehen, wie Herasimovič die Vorwürfe einräumt.
Herasimovič wurde wegen der Finanzierung extremistischer Aktivitäten zu fünf Jahren Haft in einer Strafkolonie sowie zu einer Geldstrafe verurteilt.
Das belarussische Regime zwingt politische Gefangene systematisch zu inszenierten Geständnissen, die als sogenannte „Reuevideos“ veröffentlicht werden. Unter Androhung von Folter und anderen „Maßnahmen“ werden die Gefangenen dazu gebracht, sich schuldig zu bekennen und ihre „Taten“ zu bereuen.
Weitere Schreibweise des Namens: Чэслаў Герасімовіч (BY)