* 26.4.1980. Ihar Mel'nikaŭ ist ein Historiker, der in Fachkreisen eine umstrittene Reputation hat. Seine akademische Laufbahn begann mit einem Fokus auf westlichen Russismus, entwickelte sich über eine polenfreundliche Haltung – dem sogenannten Polonophilismus, also der Wertschätzung polnischer Kultur und Geschichte – hin zu einer stärkeren Betonung der belarussischen Identität. Vor seiner Festnahme arbeitete er an einem Buch über den Kampf sowjetischer Milizionäre und Tschekisten gegen ehemalige Nazi-Kollaborateure
Ihm wird die Unterstützung von Aktivitäten einer extremistischen Vereinigung vorgeworfen. Der Vorwurf bezieht sich auf seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Unterstützung politischer Gefangener und einer mutmaßlichen Beteiligung an der Verbreitung extremistischen Materials. Besonders ins Visier geriet er durch ein Interview mit „Euroradio“, in dem er seine Solidarität mit politischen Gefangenen ausdrückte.
Im September 2024 wurde er zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt.
Im November 2024 wurde er in die Liste von Personen, die sich angeblich an extremistischen Aktivitäten beteiligt haben sollen, aufgenommen.
Weitere Schreibweise des Namens: Ігар Мельнікаў (BY)