Maksim Ral’ko ist ein ehemaliges Mitglied des Kastuś Kalinoŭski-Regiments, einem 2022 gegründeten militärischen Verband aus belarussischen Freiwilligen, der in die Ukrainischen Streitkräfte eingegliedert ist. Er trat dem Regiment im selben Jahr bei, war nach Angaben von Bekannten gegenüber „Mediazona“ jedoch nicht an Kampfhandlungen beteiligt. Stattdessen versah er Aufgaben im rückwärtigen Bereich, unter anderem als Wachposten und zur Bewachung von Materiallagern.
Anfang 2024 soll Ral’ko das Regiment verlassen und nach Warschau zurückgekehrt sein. Dort begann er eine Ausbildung im IT-Bereich, beteiligte sich an Protestaktionen und arbeitete als Sicherheitskraft. Einige Monate nach seiner Rückkehr aus der Ukraine nach Polen, so „Mediazona“, zerstritt er sich mit Freunden und verschwand. Einen von ihnen beschuldigte er der Spionage. Im Mai 2024 meldete er sich schließlich wieder und erklärte, sich in Deutschland aufzuhalten und dort Asyl beantragen zu wollen. Später berichtete er, aus dem Flüchtlingslager geflohen zu sein und alle Dokumente, einschließlich seines Passes, zurückgelassen zu haben.
Im Jahr 2024 wurde Ral’ko bei der Einreise nach Belarus am Grenzübergang „Brėst“ festgenommen. In einem staatlichen Fernsehbericht wurde auf seine frühere Tätigkeit im Regiment verwiesen. Konkrete Vorwürfe oder offizielle Anklagepunkte wurden bislang nicht bekannt gemacht. Auch seine Beweggründe für die Rückkehr nach Belarus bleiben unklar.
Derzeit befindet sich Maksim Ral’ko in Untersuchungshaft. Ein offizielles Urteil liegt bislang nicht vor.
Weitere Schreibweise des Namens: Максім Ралько (BY)