Maryja Misjuk ist eine ukrainische Staatsbürgerin, die im Jahr 2022 mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Belarus zog. Sie wurde in den Medien als Gründerin einer angeblichen anarchistischen Zelle namens „Schwarze Nachtigallen“ bekannt. Der staatliche Fernsehsender ONT strahlte einen Bericht unter dem Titel „Kinder im Fadenkreuz. Vom Feind rekrutiert“ aus, in dem von der Festnahme von Jugendlichen wegen angeblicher Zusammenarbeit mit ukrainischen Geheimdiensten berichtet wurde. Die Zelle, die unter der Leitung der ukrainischen Befreiungsarmee von der damals 16-jährigen Misjuk gegründet worden sein soll, habe Sabotageakte in Belarus und Russland geplant. Es wird behauptet, dass die sieben Schüler:innen, die aus verschiedenen Städten stammen, in einer Wohnung in Baranavičy zusammenkamen, um Sprengstoff zu sammeln und eine Explosion im Polizeipräsidium oder der Staatsanwaltschaft von Baranavičy zu verüben. Laut dem Bericht soll sie online mit einem „Vermittler“ kommuniziert haben, der ihr Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffen sowie anarchistische Literatur geschickt haben soll.
Sie ist wegen mutmaßlichem Terrorismus angeklagt. Bisher liegen keine Informationen zu einem konkreten Urteil oder Strafmaß vor. Auch ihr genauer Aufenthaltsort ist unklar.
Der bereits im gleichen Fall verurteilte Daniil Harasim erhielt jedoch im September 2024 eine Haftstrafe von zehn Jahren und eine Geldstrafe von 600 Grundbeträgen wegen Anklagen im Zusammenhang mit Hochverrat, der Teilnahme an einer bewaffneten Formation oder einem bewaffneten Konflikt in einem fremden Staat, der Rekrutierung oder Ausbildung von Personen für eine solche Teilnahme sowie dem Verstoß gegen das Waffengesetz.
Weitere Schreibweise des Namens: Марыя Місюк (BY)