* 5.1.1975. Natallja Vasilenka wurde bereits 2017 bekannt, als unabhängige Medien über ihre Situation berichteten. Die Frau mit einer anerkannten Behinderung konnte aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen keine Arbeit finden und sollte wegen Mietschulden aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt werden. Früher hatte sie in einem Bauunternehmen gearbeitet, doch nachdem bei ihr Epilepsie diagnostiziert worden war, bescheinigten ihr Ärzt:innen Einschränkungen in der Berufsausübung. Nach öffentlicher Aufmerksamkeit zog die Behörde die Klage zurück, und mit Unterstützung der Literaturnobelpreisträgerin Svjatlana Aleksievič konnte Vasilenka ihre Schulden begleichen. Aleksievič unterstützte sie auch darüber hinaus regelmäßig, ebenso wie viele weitere engagierte Menschen.
Im September 2024 wurde Vasilenka im Zuge einer Verhaftungswelle festgenommen – mutmaßlich wegen der Abonnements sogenannter „extremistischer“ Telegram-Kanäle. Sie wurde gezwungen, ein „Geständnisvideo“ aufzunehmen, in dem sie sich jedoch nicht reumütig zeigte; auf die Frage nach ihrer Haltung zur Regierung antwortete sie offen: „Schlecht.“ Anschließend wurde sie unter Auflagen wieder entlassen.
Über diese Ereignisse berichtete sie selbst in den sozialen Netzwerken. In ihrem letzten Beitrag schrieb sie, dass man gekommen sei, um sie im Rahmen eines Strafverfahrens festzunehmen. Zudem veröffentlichte sie ein Foto mit Schnittwunden an ihrem Arm. Kurz darauf wurde sie unmittelbar vor Prozessbeginn inhaftiert.
Im Januar 2025 wurde Vasilenka wegen Verleumdung des Präsidenten sowie wegen Diskreditierung des belarussischen Staates verurteilt. Das genaue Strafmaß sowie ihr aktueller Aufenthaltsort sind nicht bekannt.
Im April 2025 wurde sie in das Verzeichnis von Personen aufgenommen, denen eine Beteiligung an „extremistischen Aktivitäten“ vorgeworfen wird.
Weitere Schreibweise des Namens: Наталля Васіленка (BY)