* 23.3.1970. Ihar Kisljak war Oberstleutnant der Polizei und lange Zeit als Leiter der Kriminalpolizei in Žodzina tätig. Zuvor hatte er die stellvertretende Leitung der Abteilung für Bekämpfung von Organisierter Kriminalität im Innenministerium inne. 2012 ging er in den Ruhestand und wurde 2014 Unternehmer.
Im August 2020, kurz nach den landesweiten Protesten gegen die Präsidentschaftswahl und die darauf folgende Gewalt durch Sicherheitskräfte, veröffentlichte Kisljak gemeinsam mit vier weiteren ehemaligen Sicherheitsbeamten – Vital' Paprocki, Vjačaslaŭ Il'ič, Andrėj Daroška und Dzmitryj Udovin – ein Video. In diesem forderten sie ihre ehemaligen Kolleg:innen dazu auf, sich gegen das brutale Vorgehen zu stellen und keine Repressionsmaßnahmen mitzutragen. Sie verurteilten die Gewalt gegen die belarussische Bevölkerung und setzten ein öffentliches Zeichen gegen das Vorgehen des Regimes.
Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Angeklagten vor, dadurch die nationale Sicherheit von Belarus gefährdet und zur Anstiftung von Feindschaft beigetragen zu haben. Ein Urteil steht noch aus. Allen Angeklagten drohen bis zu zwölf Jahren Haft.
Im März 2025 wurde Kisljak zu einer Haftstrafe verurteilt, das Strafmaß ist jedoch aktuell unbekannt.
Weitere Schreibweise des Namens: Ігар Кісляк (BY)