* 10.8.1977. Ivan Juškevič zog 2013 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn in das Dorf Prodvina in der Nähe von Babrujsk. Zum Zeitpunkt ihres Zuzugs lebten dort nur noch etwas mehr als ein Dutzend Menschen. Juškevič wurde Dorfältester und setzte sich nach Kräften dafür ein, das Dorf zu beleben. Er begann, ein jährliches Fest zum Tag der Dorfgründung zu organisieren, engagierte sich für die Verschönerung des Orts und ließ ein Kreuz zum Gedenken an die während des Zweiten Weltkriegs gefallenen Dorfbewohner wiederaufstellen. Auf TikTok betreute er den Kanal „Selʹski starasta“ (zu dt.„Dorfältester“).
Im September 2025 wurde er wegen Unterstützung von Aktivitäten einer extremistischen Vereinigung verurteilt. Es wird vermutet, dass er im Rahmen des sogenannten „Hajun-Falles“ in staatliche Ermittlungen geriet.
Das von Anton Motolko Anfang 2022 gegründete Hajun-Projekt diente der Sammlung und Veröffentlichung von Informationen über belarussische und russländische Truppenbewegungen auf dem Gebiet von Belarus. Menschen, denen Militärfahrzeuge aufgefallen waren, konnten dies an den Chatbot eines Telegram-Kanals melden. Diese Information wurde nach Überprüfung über den Telegram-Kanal veröffentlicht. Die belarussischen Behörden erklärten die Betreiber des Kanals bereits im März 2022 zu einer extremistischen Organisation. Im Februar 2025 gelang es den Sicherheitsbehörden, in das System einzudringen, zwei Tage später schloss Motolko den Kanal und löste das Projekt auf. Anfang Juni 2025 meldeten Menschenrechtsverteidiger rund zwei Dutzend Festnahmen wegen der Weitergabe von Informationen an das Monitoring-Projekt.
Weitere Schreibweise des Namens: Іван Юшкевіч (BY)